
Oslo, 18. Januar 2018. Der deutsch-norwegische Handel ist im vergangenen Jahr um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Wie das norwegische Statistische Amt SSB mitteilt, lieferte Norwegen Waren im Wert von 127.108 Millionen NOK (13.170,93 Millionen Euro) nach Deutschland und importierte deutsche Waren im Wert von 75.825 Millionen NOK (7.856,99 Millionen Euro). Die Festlandexporte legten um fünf Prozent auf 31.387 Millionen NOK zu, die anderen Exporte (Rohöl, Erdgas, Schiffe und Plattformen) konnten um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 95.721 Millionen NOK gesteigert werden.
Der Gesamthandel wuchs in den vergangenen zehn Jahren um 26 Prozent, die deutschen Lieferungen nach Norwegen hatten in diesem Zeitraum einen Zuwachs von 19 Prozent zu verzeichnen, und die Exporte von Rohöl, Erdgas, Schiffe und Plattformen legten um 41 Prozent zu. Die Festlandexporte wuchsen lediglich um fünf Prozent.
Am gesamten norwegischen Warenimport hat Deutschland einen Anteil von 11,2 Prozent und ist damit der zweitwichtigste Lieferant. Die norwegischen Festlandexporte gehen zu 7,5 Prozent nach Deutschland (Platz 4).
59 Prozent der norwegischen Lieferungen nach Deutschland waren im vergangenen Jahr Erdgas, 18 Prozent Mineralöl und Mineralölprodukte, sechs Prozent Metalle, drei Prozent Fisch und Meerestiere, zwei Prozent Transportmittel und ein Prozent Erze und Metallabfälle. Zuwächse gab es bis auf die Lieferung von Fisch und Meerestieren, die auf dem Niveau von 2016 verharrten, in allen Bereichen. Besonders dynamisch entwickelten sich die Exporte von Mineralöl und Mineralölprodukten (+33 Prozent).
Deutsch-norwegischer Handel 2007 bis 2017

Die deutschen Lieferungen bestanden zu 32 Prozent aus Straßenfahrzeugen. Diese Kategorie legte um neun Prozent zu. Sieben Prozent der deutschen Exporte nach Norwegen waren Industriemaschinen, sechs Prozent elektrische Maschinen und Geräten und fünf Prozent Maschinen für spezielle Industrien. Insgesamt sind die Maschinenlieferungen aus Deutschland gegenüber 2016 zurückgegangen. Einen deutlichen Zuwachs (+23 Prozent) hatten dagegen Medikamente und pharmazeutische Produkten zu verzeichnen. Sie hatten einen Anteil von vier Prozent an den deutschen Gesamtlieferungen.
Die norwegischen Direktinvestitionen in Deutschland sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Betrugen sie 2005 noch 29,1 Milliarden NOK, so flossen 2010 29,6 und 2015 nur 14,7 Milliarden NOK nach Deutschland. Die deutschen Direktinvestitionen in Norwegen dagegen nahmen nach Angaben des SSB von 14,5 Milliarden NOK 2005 auf 54,7 Milliarden NOK im Jahr 2010 auf 60,9 Milliarden NOK 2015 zu.
2015 waren 225 norwegisch kontrollierte Unternehmen in Deutschland registriert, 68 weniger als im Vorjahr. Der Umsatz der norwegischen Firmen wuchs allerdings von 64,2 Milliarden NOK im Jahr 2013 auf 73,6 Milliarden NOK im Jahr 2015. Die norwegischen Unternehmen beschäftigten im Jahr 2015 12.585 Mitarbeiter in Deutschland.
Der staatliche Pensionsfonds, Government Pension Fund Global, besaß per 31. Dezember 2016 Aktien an 197 Unternehmen im Wert von 264,8 Milliarden NOK.