Willy-Brandt-Preis für Ingrid Brekke und den Segelschiff Thor Heyerdal e.V.

Norwegens Kulturministerin Linda Hofstad Helleland (mitte) und Franz Thönnes, Co-Vorsitzender der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung (rechts), übergaben den Preis an Michael Saitner, Vorstandsvorsitzender des Vereins Segelschiff Thor Heyerdahl e.V.©BPN
Norwegens Kulturministerin Linda Hofstad Helleland (mitte) und Franz Thönnes, Co-Vorsitzender der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung (rechts), übergaben den Preis an Michael Saitner, Vorstandsvorsitzender des Vereins Segelschiff Thor Heyerdahl e.V.©BPN

Berlin, 5. Dezember 2017. Die norwegische Journalistin Ingrid Brekke und der deutsche Verein „Segelschiff Thor Heyerdal e.V.“, Kiel,  erhielten in diesem Jahr den von der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung vergebenen Willy-Brandt-Preis 2017. Die Zeremonie, an der Norwegens Kulturministerin Linda Hofstad Helleland teilnahm, fand am 4. Dezember in der Königlich Norwegischen Botschaft in Berlin statt.

“Die diesjährigen Preisträger verbinden Wort und Wind”, sagte Franz Thönnes, Co-Vorsitzender der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, in seiner Begrüßungsrede. “Während Ingrid Brekke mit ihren journalistischen Beiträgen über Deutschland den Norwegern unser Land näherbringt, können junge Menschen auf dem  Segelschiff Thor Heyerdahl über die Ostsee segeln und Deutschland und Norwegen kennenlernen.” Thönnes erinnerte daran, dass Willy Brandt auf der Flucht vor Nazideutschland über die Ostsee nach Norwegen kam und von Norwegen und später von Schweden aus mit Worten gegen den Faschismus kämpfte. “Heute geht es auf der Ostsee nicht mehr um Flucht, sondern um Begegnung”, sagte Thönnes. Der Willy-Brandt-Preis sei einer der ehrenwertesten Preise für Menschen, die die Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Deutschland fördern und die Beziehungen stärken.

In ihrer Laudatio für den Verein „Segelschiff Thor Heyerdal e.V.“ würdigte Kulturministerin Helleland das Engagement der Vereinsmitglieder für die internationale, vor allem auch die deutsch-norwegische Verständigung. Als ein schwimmendes Klassenzimmer habe das nach dem norwegischen Forscher Thor Heyerdal benannte dreimastige Traditionssegelschiff Tausende junge Leute verschiedener Nationalitäten in andere Länder gebracht. Auch die Crew von Heyerdal während seiner Tigris-Expeditionen habe aus Wissenschaftlern verschiedener Nationalitäten und politischer Ansichten bestanden – unter ihnen ein deutscher Navigator, der wesentlich zum Erfolg der Expedition durch den Persischen Golf und das Arabische Meer beigetragen hatte.

In seiner Dankesrede stellte Michael Saitner, Vorstandsvorsitzender des Vereins, das Programm “Rückenwind” vor, mit dem kranken Kindern die Möglichkeit gegeben wird, mit dem Segelschiff in Heyerdals Geburtsstadt Larvik zu reisen. “Neugierde und soziales Engagement verbinden uns mit Heyerdal”, sagte Saitner und zitierte den Forscher: „Grenzen habe ich nie gesehen, aber ich habe gehört, dass sie in den Köpfen einiger Menschen existieren.“

V.l.: Hans-Olav Syversen, Vorstandsmitglied der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, Ingrid Brekke, Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales©BPN
V.l.: Hans-Olav Syversen, Vorstandsmitglied der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, die Journalistin Ingrid Brekke, Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales©BPN

Die Laudatio für Ingrid Brekke, Redakteurin und Journalistin unter anderem bei den norwegischen Zeitungen „Klassekampen“ und „Aftenposten”, verlas Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales. Brekke habe mit ihrer Berichterstattung über Deutschland das Bild der Norweger über Deutschland wesentlich mit geprägt. Damit habe sie in hohem Maße zur Förderung der deutsch-norwegischen Beziehungen und der Freundschaft beigetragen.

“Die Tatsache, dass die Leute meine Artikel und Bücher gelesen haben, hat mich immer wieder motiviert”, sagte Brekke in ihrer Dankesrede. Mit ihrem speziellen Interesse an Geschichte und Politik freue sie sich insbesondere über den Willy-Brandt-Preis, weil sie die Rolle Willy Brandts in der Ostpolitik und der Kniefall in Warschau schon zu Beginn ihrer Tätigkeit als Journalistin sehr beeindruckt hätten. Im Jahr 2016 veröffentlichte Ingrid Brekke  die erste norwegische Biographie der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

In seiner Abschlussrede stellte Hans-Olav Syversen, Vorstandsmitglied der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, Projekte vor, die die Stiftung unterstützt. Im Mittelpunkt stünde dabei das gegenseitige Kennenlernen, insbesondere der deutsch-norwegische Jugendaustausch. Syversen machte auf die Frankfurter Buchmesse 2019 aufmerksam, auf der Norwegen Gastland sein wird. Für Norwegen sei dies ein wichtiges Ereignis. Im kommenden Jahr bereits werde die Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung auf der norwegischen Buchmesse Literatur aus Deutschland präsentieren. Gerade in Zeiten, da immer mehr Menschen in Echo-Kammern abtauchten, sei das Wissen um die Kultur anderer Nationen von Bedeutung. Willy-Brandt habe sich als Visionär und Realist für den Dialog und eine demokratische Gesellschaft eingesetzt. In diesem Sinne sei auch der Willy-Brandt-Preis 2017 vergeben worden.

 

 

 

 

 

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