Norges Bank verkauft täglich 92 Millionen Euro

Die Öl- und Gasindustrie Norwegens generieret für den norwegischen Staat erhebliche Renditen, sagt Grome Moen, Präsidentin und CEO von Petoro. Im Bild: Aufbau der Johan Sverdrup-Plattform im Klosterfjord.©Arne Reidar Mortensen, Statoil
Die Öl- und Gasindustrie Norwegens generiere für den norwegischen Staat erhebliche Renditen, sagt Grome Moen, Präsidentin und CEO von Petoro. Im Bild: Aufbau der Johan Sverdrup-Plattform im Klosterfjord.©Arne Reidar Mortensen, Statoil

Oslo, 30. November 2017. Norwegens Zentralbank Norges Bank wird bis einschließlich 15. Dezember 2017 im Auftrag der Regierung Devisen in Höhe von 900 Millionen NOK (92,18 Millionen Euro) pro Tag verkaufen. Norges Bank erwirbt jeden Monat Fremdwährungen aus dem Direct Financial Interest (SDFI) des Staates, einer 1985 gegründeten Einrichtung, über die der norwegische Staat Anteile an Lizenzen und Petroleum-Fazilitäten hält. Die Werte des SDFI werden von der staatseigenen Petoro AS gemanagt. 

Wenn der Netto-Cashflow der Regierung aus Erdölaktivitäten das Nicht-Öl-Budgetdefizit übersteigt, wird ein Teil der von der SDFI gekauften Devisen an den Government Pension Fund Global (GPFG) übertragen. Norges Bank verkauft den verbleibenden Betrag im Markt.

Wenn der Netto-Cash-Flow der Regierung aus Erdölaktivitäten nicht ausreicht, um das Nicht-Öl-Haushaltsdefizit zu decken, werden Devisen vom GPFG übertragen, um einen Teil des Haushaltsdefizits zu decken. Norges Bank wird dann Devisen des GPFG sowie Deviseneinnahmen des SDFI auf dem Markt verkaufen. Norges Bank übernimmt diese Aufgabe im Auftrag der Regierung.

„Die positive Ergebnisentwicklung in den ersten sechs Monaten hat sich im dritten Quartal fortgesetzt“, sagt Grome Moen, Präsidentin und CEO von Petoro, in einer Pressemitteilung. Der Netto-Cashflow aus den direkten Beteiligungen im Öl- und Gasbereich, die Petoro verwaltet, an den Staat habe sich zum dritten Quartal auf 65 Milliarden NOK belaufen, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Der Anpassungs- und Optimierungsprozess, den die Branche durchlaufen hat, bringe gute Ergebnisse. „Fortwährende Effizienzverbesserungen sind unerlässlich, da die Öl- und Gasindustrie noch über viele Jahrzehnte hinweg die Lokomotive der norwegischen Wirtschaft sein wird. Das Einkommenspotenzial ist immer noch beträchtlich, wird aber nicht von allein realisiert“, so Moen.

Die Produktion brauche weiterhin hohe Investments. Petoro schätzt, dass 2017 27 Milliarden NOK in den norwegischen Schelf investiert werden, während sich die gesamten geplanten Investitionen auf 128 Milliarden NOK belaufen. Die Ergebnisse der Investitionen in die Öl- und Gasindustrie hätten dem Staat ein Vermögen von über 8.000 Milliarden NOK eingebracht. 40 Prozent davon käme aus den direkten Beteiligungen des Staates, die von Petoro verwaltet werden.

In naher Zukunft wolle Petoro signifikante Investitionsentscheidungen durch die Beteiligung an den Castberg- und Snorre-Lizenzen treffen und gleichzeitig Phase 3 des Troll-Projektes fortführen. Obwohl die Explorationskampagne im Sommer in der Barentssee nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt habe, sehe es so aus, als ob die Kayak-Entdeckung in der Nähe von Castberg allein mehr als genug Vorräte enthält, um die diesjährige Explorationskampagne in der Barentssee zu finanzieren, schreibt Petoro in einer Pressemitteilung Anfang November.

Die Hälfte der jährlichen Investitionen von Petoro werde in reife Feldern fließen. Das Einkommenspotenzial sei hier immer noch signifikant. Die von Statoil kürzlich veröffentlichten Zahlen hätten einen Breakeven-Preis von weniger als 20 US-Dollar pro Barrel aus diesen Bohrungen ausgewiesen. Die Lebensdauer einer Bohrung betrage derzeit etwa fünf bis acht Jahre, der Return of Investment oft weniger als ein Jahr. Projekte wie Sverdrup, Castberg und Snorre seien in der aktuellen Preissituation ebenfalls attraktive Investments. Diese Investitionen würden der norwegischen Wirtschaft sowohl Arbeitsplätze als auch Einnahmen bringen.

„Norwegen ist seit 50 Jahren eine starke Öl- und Gasnation. Wir werden diese Position auch in Zukunft beibehalten. Damit dies Realität wird, besteht die Herausforderung der Branche darin, eine kosteneffiziente, emissionsarme Produktion und gute HSE-Ergebnisse zu erreichen. Die Mineralölindustrie generiert sowohl für den norwegischen Staat als auch für die Ölgesellschaften beträchtliche Renditen „, sagt Moen.

Die gesamte Öl- und Gasproduktion lag nach Petoro-Angaben im dritten Quartal 2017 mit 1,1 Millionen Barrel Öläquivalenten pro Tag um neun Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der durchschnittliche Ölpreis betrug 431 NOK pro Barrel, verglichen mit NOK 345 im gleichen Zeitraum 2016.

Die mit dem Betrieb der Felder verbundenen Kosten waren im dritten Quartal 2017 um 330 Millionen NOK geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Investitionen beliefen sich auf 20 Milliarden NOK, sieben Prozent niedriger als letztes Jahr.

 

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