E 105 zwischen Russland und Norwegen mit Brücke aus Nordhausen offiziell eröffnet

Kirkenes , 29. September 2017. Am 29. September 2917  eröffneten der norwegische und der russische Verkehrsminister, Sergei Aristow und Ketil Solvik-Olsen, die Europastraße E105 zwischen Kirkenes und Murmansk. Gleichzeitig wurde damit die Stahlbaubrücke, die von der SCHACHTBAU Nordhausen GmbH gebaut und in einer spektakulären Aktion als Ganzes von Deutschland in den äußersten Norden Norwegens auf einem Schiff über 3.000 Kilometer transportiert wurde, ihrer Bestimmung übergeben.

Der Bau der Straße zwischen Norwegen und Russland sei das Ergebnis der jahrzentelangen Zusammenarbeit zwischen den Behörden in beiden Länder und ein konkreter Ausdruck der Nord-West-Bemühungen um eine gute Nachbarschaft, schreibt das norwegische Transportministerium in einer Pressemitteilung.

„Das ist ein toller Tag für all jene, die diesen Weg alltäglich benutzen. Gleichzeitig ist es eine Bestätigung, dass wir ein gegenseitiges Interesse daran haben, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu entwickeln und das Zusammenleben der Menschen zu verbessern. Der Ausbau der E105, in den beide Länder investiert haben, wird die Verbindung über die Grenze sowohl schneller als auch sicherer machen „, sagte der norwegische Verkehrsminister Ketil Solvik-Olsen.

Das Projekt umfasst die Modernisierung von zehn Kilometern Straße auf der norwegischen Seite. Dazu gehören ein Tunnel durch die Trifonhøgda und die neue Brücke über den Bøkfjord. Die Baukosten auf der norwegischen Seite betrugen 830 Millionen NOK, etwa 88 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden 5,3 Kilometer neue Wanderwege und Radwege gebaut und ein neuer Grenzübergang für Skifahrer eingerichtet. Auf der russischen Seite wurde die Straße auf 16,7 Kilometer ausgebaut. Insgesamt beträgt die Entfernung zwischen Kirkenes und Murmansk 210 Kilometer.

Segnung der neuen Straßenverbindung zwischen Kirkenes und Murmansk©SD/Henrik Jonassen
Segnung der neuen Straßenverbindung zwischen Kirkenes und Murmansk©SD/Henrik Jonassen 

Die neu eröffnete Straße wurde von Bischof Olav Øygard im nördlichen Hålogaland und demMetropoliten Simon der Russisch-Orthodoxen Kirche in Murmansk und Monchegorsk gesegnet. In Russland ist die Segnung einer Straße ein übliches Ritual, in Norwegen fand sie erstmals statt.

Im Jahr 2008 wurde eine norwegisch-russische Arbeitsgruppe für Transportlösungen in den Grenzregionen eingerichtet. Ziel war es, norwegische und russische Entwicklungspläne zu koordinieren.

„Russland ist unser Nachbarland und wir arbeiten im hohen Norden eng zusammen“, so Solvik-Olsen weiter. Daher sei eine solche grenzüberschreitende Infrastruktur wichtig. Jetzt werden Pläne für die Zusammenschaltung von Glasfaserkabeln über die Grenze entwickelt. Gleichzeitig wird der visafreie Grenzverkehr für Bewohner auf die gesamte Region von Neiden ausgedehnt. Normalerweise werden bei der Eröffnung von Straßen Bänder durchgeschnitten. Bei der E105 verknüpften der russische und der norwegische Verkehrsminister das Band als symbolisches Zeichen der engeren Verbindung.

Oddgeir Danielsen, Leiter der Northern Dimension Partnership for Transport and Logistics, hob die Bedeutung der neuen Straßenverbindung als wichtigen Teil der Nord-West-Infrastruktur hervor. Er  hoffe, dass die offiziellen Stellen in Europa die Bedeutung der neuen Straße zur Kenntnis nehmen und sich darum bemühen, auch die weitere grenzüberschreitende Infrastruktur zu verbessern.Als nächster Schritt werden die Strecke zwischen Neiden und Kaamanen ausgebaut. Diese grenzüberschreitende Strecke verbindet die E6 in Norwegen mit der E75 im finnischen Lappland.

Als 1988 der Grenzverkehr zwischen Norwegen und Russland im Norden eingerichtet wurde, haben 2,800 Menschen die Grenze passiert. 2017 werden an dieser Stelle 270.000 Grenzübertritte erwartet.

 

Lesen Sie mehr zur Brücke aus Nordhausen auch in dem Beitrag:

Brücke aus Nordhausen über den Bøkfjord in Position gebracht

 

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