
Legende:
SV-Sozialistische Linkspartei (Sosialistisk Venstreparti)
AP-Arbeiterpartei (Arbeiderpartiet)
SP- Zentrumspartei (Senterpartiet)
MDG-Die Grünen (Miljøpartiet De Grønne)
KRF-Christlichen Volkspartei (Kristelig Folkeparti)
V-Linke (Venstre)
H- (Høyre)
FRP-Fortschrittspartei (Fremskrittspartiet)
Oslo, 12. September 2017. Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg kann auch in den kommenden vier Jahren das Land regieren. Bei den Parlamentswahlen am 11. September erhielt das bürgerliche Lager 89 der 169 Sitze. Stärkste Partei wurde die Arbeiterpartei von Jonas Gahr Støre mit 27,4 Prozent der Stimmen, die regierende konservative Partei Høyre von Erna Solberg erreichte 25,1 Prozent, der bisherige Koalitionspartner, die Freiheitspartei, kam auf 15,3 Prozent.
Der rot-grüne Flügel hat zwar mehr als 7.000 Stimmen mehr als die bürgerlichen Parteien. Allerdings erhalten sie keine Mehrheit im Storting. Die Stimmen der Wähler in den nördlichen Kreisen wie Finnmark oder Sogn og Fjordane zählen mehr als die Stimmen der dichter besiedelten Gebiete wie Oslo oder Akershus. Was zählt ist die Zahl der Mandate in jedem Landkreis.
Wahrer Gewinner der Wahl ist die Zentrumspartei, die die Bevölkerung auf dem Land und die Bauern vertritt. Sie legte gegenüber der Parlamentswahl 2013 um 4,8 Prozent zu. Größter Verlierer ist HerausfordererJonas Gahr Støre, dessen Arbeiterpartei zwar die meisten Stimmen erhielt, der aber Einbußen von 3,4 Prozent hinnehmen musste. Die Regierungspartei Høyre von Ministerpräsidentin Erna Solberg erhielt 1,7 Prozent weniger als 2013, ihr Partner in der Koalition, die Fortschrittspartei, kam auf 439 908 Stimmen, ein Minus von 1,1 Prozent.
Das norwegische Parlament ist für die Gesetzgebung, den Beschluss des öffentlichen Haushalts und die Kontrolle der Regierung zuständig und wird gemäß § 49 der norwegischen Verfassung alle vier Jahre direkt und geheim gewählt. 158 norwegische und internationale Wahlbeobachter verfolgten die Wahl – so viel wie noch nie.
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Interview mit Dr. Tobias Etzold, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe EU/Europa und Leiter des Nordeuropaprojekts an der Stiftung Wissenschaft und Politik, zur Parlamentswahl.