
St. Petersburg, 22. August 2017. Nach 19 Tagen beendete der Gastanker der russischen Reederei Sovcomflot „Christophe de Margerie“ am 17. August 2017 seinen ersten Einsatz, der ihn über den nördlichen Seeweg von Hammerfest nach Pohang in Südkorea führte. Die Reisezeit war um fast 30 Prozent geringer als über den traditionellen Seeweg durch den Suezkanal. Geladen hatte das Schiff verflüssigtes Erdgas (LNG) aus dem Melkøya-Gas-Terminal.
Die nördliche Seeroute überwand das Schiff in einer Rekordzeit von sechs Tagen, zwölf Stunden und 15 Minuten. Gleichzeitig war die „Christophe de Margerie“ das erste kommerzielle Schiff, das die Strecke ohne die Begleitung eines Eisbrechers absolvierte. „Christophe de Margerie“ ist der erste und bisher einzige Eisbrecher-Gastanker der Welt. Es hat die Eisklasse Arc7 und kommt durch Eisschichten von bis zu 2,1 Metern.Wie Sovcomflot mitteilte, zeige sich damit einmal mehr die Effizienz der Nordroute für den Verkehr von Großraumschiffen.
Der Gas-Tanker wurde im Auftrag der Sovcomflot-Gruppe für den ganzjährigen Transport von LNG im Rahmen des Yamal-LNG-Projekts in Russland gebaut. Er ist nach Christophe de Margerie benannt, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des französischen Energiekonzerns Total, der in Russland bei einem Unfall ums Leben kam. Total ist am Yamal-LNG-Projekt mit 20 Prozent beteiligt. Weitere Aktionäre sind der russische Energiekonzern NOVATEK mit 51,1 Prozent, der chinesische Staatskonzern CNPC mit 20 Prozent und der Silk Road Fund mit 9,9 Prozent. Die Anlage zur Herstellung von Flüssiggas auf der Halbinsel Yamal soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Der Tanker „Christophe de Margerie“ soll künftig Flüssiggas über die Nordroute gen Westen bringen.