Kolos plant weltweit größtes Datencenter in Ballangen

Illustration des Kolos-Datencenters©Kolos
Illustration des Kolos-Datencenters©Kolos

New York, 16. August 2017. In Ballangen, einer kleinen Gemeinde mit 2.600 Einwohnern im Norden Norwegens, soll das größte Datenzentrum der Welt entstehen. Am 30. März dieses Jahres unterzeichneten Håvard Lillebo, CEO of Kolos, und Ole Petter Fjellstad, Vertreter der Kommune, einen Kaufvertrag über ein Grundstück. Lillebo präsentierte vor dem Gemeinderat und etwa 100 Einwohnern die Strategie des norwegisch-amerikanischen Unternehmens Kolos zum Bau des Datenzentrums.

Die Gebäude sollen eine Fläche von 55.000 Quadratmeter haben. Innerhalb einer Dekade sollen Kapazitäten für die Lagerung von Daten im Umfang von 1.000 Megawatt aufgebaut werden.

„Im Norden Norwegens gibt es Europas preiswertesten Strom, der vollständig aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Darüber hinaus haben die Region Ofoten, in der die Gemeinde Ballangen liegt, sowie Ballangen selbst extrem guten Zugang zu ungenutzten Glasfasern, was eine Grundvoraussetzung für die Errichtung von Datenzentren darstellt“, begründet Håvard Lillebo die Wahl des Standortes.

Wie das Unternehmen mitteilt, würden die Kühlkosten durch die natürlich niedrigen Temperatoren in der Region minimal sein. Das Projekt soll 2.000 bis 3.000 Arbeitsplätze schaffen und weitere 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätze in der Region unterstützen. Arbeitskräfte sollen von der nahegelegenen Universität und der Kommune rekrutiert werden.

Lillebo wies darauf hin, dass der Bau des Rechenzentrums noch nicht in trockenen Tüchern sei. Sollte sich das Projekt nicht realisieren lassen, fällt das Grundstück zurück an die Kommune. Wie Kolos mitteilt, habe das Unternehmen bereits mehrere Millionen US-Dollar zur Finanzierung akquiriert und sei gegenwärtig mit einer US-Investmentbank in Verhandlung über die noch fehlende Summe.

Die Ansiedlung von Datenzentren ist ein wesentlicher Bestandteil der norwegischen Wirtschaftspolitik. Insbesondere will das Land mit seiner preiswerten Energie punkten.  Am 6. Dezember 2016 hat Norwegens Regierung ein White Paper „Digitale Agenda für Norwegen“ zum Ausbau der Infrastruktur für Rechenzentren in Norwegen vorgelegt.

Zu den größten Datenzentren zählt das kürzlich eröffnete Lefdal Mine Datacenter. Unweit von Bellangen, nahe Mo i Rana, befindet sich das Arctic Circle Data Center, das 2018 in Betrieb gehen wird.

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