Regierung legt Weißbuch zur Abfallreduzierung vor

Ein durchschnittlicher norwegischer Verbraucher schmeißt jährilch 42 kg Lebensmittel weg. Fünf Ministerien und 12 Industrieorganisationen unterzeichnet im Juni eine Vereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen um 50 Prozent bis 2030.  Im Bild: Klima und Umweltminister Vidar Helgesen und Verbraucherminister Solveig Horne.©Schill Godager
Ein durchschnittlicher norwegischer Verbraucher schmeißt jährlich 42 kg Lebensmittel weg. Fünf Ministerien und 12 Industrieorganisationen unterzeichnet im Juni eine Vereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen um 50 Prozent bis 2030. Im Bild: Klima- und Umweltminister Vidar Helgesen und Verbraucherministerin Solveig Horne.©Schill Godager

Oslo, 21. Juli 2017. Die norwegische Regierung legte am 21. Juni 2017 ein Weißbuch über die Abfallpolitik in einer Kreislaufwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Wiederverwendung und Recycling vor. Enthalten ist auch eine Plastikstrategie zur Vermeidung von maritimen Abfällen. „Abfall ist nicht mehr in erster Linie ein Problem – es ist auch eine Ressource. Fast alles, was wir als Abfall betrachten, kann wiederverwendet oder wiederhergestellt werden. Recycling und Maßnahmen zur Reduzierung von Abfällen sind wichtige Elemente in unserer Abfallpolitik“, sagte Vidar Helgesen, Minister für Klima und Umwelt, bei der Präsentation des White Paper.

Maritimer Abfall und die Verschmutzung durch Mikroplastik stellten zunehmend Probleme für die Umwelt dar, die Anstrengungen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene erfordern, so Helgesen weiter. Die Zersetzung von Kunststoffabfällen im Ozean sei die größte Quelle der Mikroplastik. Maßnahmen zur Verminderung der maritimen Abfälle seien daher von großer Bedeutung, um die Mikroplastik in der Umwelt zu reduzieren. Die norwegische Regierung beabsichtige darüber hinaus, den Austritt von Mikroplastik von Vorkommen an Land in Norwegen zu reduzieren und die Beseitigung von Kunststoffabfällen entlang der norwegischen Küste voranzutreiben.

Die norwegische Regierung hat vor kurzem die Gründung eines Nationales Zentrums auf Lofoten / Vesterålen beschlossen, das eine zentrale Rolle bei Aufräumarbeiten von Plastikmüll einnimmt. Darüber hinaus wird die Regierung Darlehen für Kommunalbehörden zur Verfügung stellen, die Maßnahmen zur Verringerung von maritimen Abfall und Mikroplastik umsetzen wollen.

Das Weißbuch skizziert auch die Strategie Norwegens zur Stärkung des internationalen Engagements zur Bekämpfung der Meeresabfälle durch die Zusammenarbeit in der nordischen Region, der EU, mit anderen regionalen Foren und mit den Vereinten Nationen. (Die Plastikstrategie soll ins Englische übersetzt werden.)

Mit der Lebensmittelindustrie hat die Regierung im Juni dieses Jahres eine Vereinbarung zur Reduzierung von Nahrungsmittelabfällen um 50 Prozent bis 2030 unterzeichnet. Die Regierung will auch mit der Textilindustrie zusammenarbeiten, um die Wiederverwendung von Textilien zu erhöhen, sagte Helgesen. Um ein höheres Recyclingniveau zu erreichen, ziehe die Regierung Vorgaben für die Sortierung und die Aufbereitung von speziellen Plastikabfällen und Nahrungsmittelabfällen aus Haushalten sowie ähnlichen Abfällen aus dem privaten Sektor in allen Gemeinden in Norwegens in Betracht. Eine effizientere Ressourcennutzung sei ein wichtiger Bestandteil des grünen Übergangs.

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