
OSLO, 13. Juli 2017. Die norwegische Billig-Airline Norwegian hat am Donnerstag für das zweite Quartal und das erste Halbjahr aktuelle Zahlen vorgelegt und damit wenig Begeisterung bei den Anlegern ausgelöst – die Aktie verlor an der Börse Oslo mehr als 8 Prozent. Trotz eines Umsatzanstiegs um 12% auf 13 Milliarden Kronen (1,35 Milliarden Euro) gelang es dem Unternehmen nicht, im operativen Geschäft Geld zu verdienen.
Mit 58,5 Millionen Kronen im zweiten Quartal landete Norwegian nur knapp über der Nulllinie, was bei Weitem nicht ausreichte, um das schlechte Ergebnis des ersten Quartals auszubügeln. Im Ergebnis weist die Airline für das erste Halbjahr beim EBITDA einen Verlust von 1,28 Milliarden Kronen (133 Millionen Euro) aus, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Überschuss von 718 Millionen Kronen gemeldet werden konnte. Netto schloss Norwegian das Halbjahr mit einem Minus von 412 Millionen Kronen (43 Millionen Euro) ab, mehr als das Siebenfache des Fehlbetrags der Vorjahresperiode.
CEO Bjørn Kjos erklärte, er sei sehr zufrieden mit der Entwicklung der Auslastung im zweiten Quartal. Allerdings habe Norwegian mit erheblichen Kostensteigerungen durch die Leasingraten für ihre Maschinen, den gestiegenen Ölpreis und die Mitte 2016 von der norwegischen Regierung eingeführte Fluggaststeuer zu kämpfen.
Norwegian wurde 1993 gegründet und ist nach eigenen Angaben der sechstgrößte Billigflieger der Welt mit rund 7.000 Mitarbeitern. Das Liniennetz umfasst mehr als 450 Strecken zu rund 150 Zielen in Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten, Thailand, der Karibik und den USA. Die Flotte umfasst 130 Maschinen der Typen Boeing 737-800 für die Kurz- und Mittelstrecke und Boeing 787 Dreamliner für die Langstrecke, weitere 250 Maschinen hat Norwegian bereits geordert.