
OSLO, 29. Juni 2017. Mit einem neuen Bürgschaftsinstrument will die norwegische Regierung die Schlagkraft der norwegischen Industrie im Export stärken. Wie der Industrieverband Norsk Industri und das Wirtschaftsministerium mitteilen, soll mit der sogenannten „Internationalisierungsbürgschaft“ die Kreditvergabe der Banken an exportorientierte Unternehmen erleichtert werden.
„Norwegen braucht in den kommenden Jahren neue Exportaufträge in vielen Branchen. Die Unternehmen müssen in neue Technologien, Maschinen und Ausrüstungen investieren. Staatliche Bürgschaften können dazu beitragen, die Voraussetzungen für eine Finanzierung dieser Investitionen durch die Banken zu schaffen“, erklärte Wirtschaftsministerin Monica Mæland.
Verwaltet wird das Bürgschaftsprogramm durch das Bürgschaftsinstitut für Exportkredite (GIEK). „Die Bürgschaft kann an alle Banken vergeben werden, die Investitionen von Unternehmen in Norwegen finanzieren. Die Investition muss direkt oder indirekt zu Exporten führen“, erläutert GIEK-Geschäftsführerin Wenche Nistad.
Anträge für Bürgschaften aus dem neuen Programm können ab sofort gestellt werden. Im Normalfall werden diese für Laufzeiten von bis zu 8,5 Jahren gewährt und decken die Hälfte des Risikos der Banken. Ziel ist eine Steigerung der Exportumsätze des finanzierten Unternehmens um mindestens 50%. Da mit der Bürgschaft der Strukturwandel in der Festlandsindustrie gefördert werden soll, können Investitionen in Anlagen der Öl- und Gasindustrie, Immobilienentwicklungsprojekte und reine Infrastrukturprojekte nicht damit abgesichert werden.