
Oslo, 16. Juni 2017. Norwegen wird seine Klimaziele 2030 erreichen. Davon geht die Regierung in ihrem jetzt vorgestellten Klimabericht aus, der eine Strategie beinhaltet, wie Norwegen bis 2030 40 Prozent seines Emissionsausstoßes im Land gegenüber 2005 abbauen will. Als Weg dorthin macht der Klimabericht die Emissionsreduzierung im Land und die Nutzung der EU-Regelungen zu den flexiblen Mechanismen aus.
Die Differenz zwischen vorhergesagtem Ausstoß von Treibhausgasen und Norwegens Emissionsbudget schätzt der Klimabericht in der Periode 2021 bis 2030 auf 30 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Allerdings sei die Schätzung ungenau, so dass die Regierung 5,5 bis elf Millionen Tonnen der notwendigen Reduzierung über das Quotensystem der EU abdecken will. Hier werde die mögliche Flexibilität genutzt.
Die verbleibende notwendige Reduzierung der inländischen Emissionen von 20 bis 25 Millionen Tonnen könne erreicht werden, indem sich das Land auf politische Entscheidungen und Ziele konzentriere sowie auf Maßnahmen mit geschätzten Kosten von weniger als 500 NOK pro Tonne CO2-Äquivalent, heißt es im Bericht laut der Pressemitteilung des Umweltministeriums.
Es gebe große Unsicherheit über die Emissionsentwicklung, das Emissionsbudget und die Auswirkungen der verschiedenen Instrumente, so das Umweltministerium weiter. Aus diesem Grund müsse die Strategie ambitioniert und flexibel sein. Der Bericht stelle daher Maßnahmen mit einem geschätzten Emissionseffekt dar, der größer ist als die erwartete Emissionslücke. Darüber hinaus sei geplant, die notwendige Flexibilität durch den Einsatz der Flexibilitätsmechanismen der EU zu gewährleisten.
Für den Transportsektor sieht der Klimabericht bis 2030 Emissionskürzungen von 35 bis 40 Prozent vor. Die Regierung will nun auch die Landwirtschaft bewegen, die Ziele konkret zu beziffern.
Die norwegische Umweltorganisation Bellona nennt den Klimabericht „enttäuschend“. Er offenbare die Pläne des Landes, die Reduzierung eines Drittels seiner CO2-Emissionen zu „erkaufen“.