
Oslo, 1. Juni 2017. Die norwegische Regierung zeigt sich enttäuscht über den Austritt der USA aus dem Klimaschutzabkommen von Paris. „Wir werden die Arbeit am Klimaschutz ungebremst fortsetzen“, erklärt Premierminister Erna Solberg in einer Pressemitteilung. Man werde nun mit anderen Ländern, einschließlich der EU, diskutieren, wie die Umsetzung der Ziele des Pariser Abkommens gemeinsam erfolgen kann.
Die Premierministerin betonte, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien und Technologien, die zur Reduzierung von Emissionen beitragen, bereits in vollem Gang sei. Dies geschehe sowohl aus Umweltgründen als auch wegen der wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich aus solchen Investitionen ergeben.
Klima- und Umweltminister Vidar Helgesen reist in der kommenden Woche zu Gesprächen mit der US-Regierung in die Vereinigten Staaten. Die Veränderungen im US-Energiesektor setzten sich mit einer Verschiebung weg von der Kohle fort, so Helgesen. In vielen Bundesstaaten würde es jetzt ein bedeutendes Wachstum der Erneuerbaren Energien geben. China und andere Länder müssten nun klar die Führung in der Klimapolitik übernehmen.
Außenminister Børge Brende erklärt: „Es ist jetzt wichtig, dass die Entwicklungsländer, die Unterstützung bei der Umsetzung der Klimaziele der Pariser Vereinbarung brauchen, wissen, dass diese auch ohne die Vereinigten Staaten geleistet wird. Norwegen wird seinen Teil übernehmen.“
Vor der Entscheidung des US-Präsidenten am 1. Juni, das Klimaabkommen zu verlassen, hatten die fünf Ministerpräsidenten der nordischen Länder Donald Trump in einem Schreiben gebeten, die richtige Entscheidung zu treffen. In Paris hätten die globalen Führer eine Verpflichung abgegeben: „Für unsere Kinder. Für die künftigen Generationen. Für die Welt. Wir bitten Sie dringend, globale Führerschaft zu übernehmen – und die richtige Entscheidung zu treffen.“ Unterzeichnet wurde das Schreiben von Lars Løkke Rasmussen, Juha Sipilä, Bjarni Benediktsson, Erna Solberg, und Stefan Löfven.