Stavanger. Wintershall und ihre Lizenzpartner Capricorn, Bayerngas, Edison und DEA haben für das Feld Skarfjell in der norwegischen Nordsee ein Entwicklungskonzept gewählt: Die Öl- und Gaslagerstätte soll über eine Unterwasseranbindung mit der nahegelegenen Plattform Gjøa verbunden werden. Als Betriebsführer hat Wintershall Norge jetzt beim Norwegischen Ministerium für Erdöl und Energie das Entwicklungskonzept in einem „Decision to Continue“-Bericht vorgelegt. Die Partner in der Skarfjell-Lizenz beginnen nun mit der Definitions- und Planungsphase des Projekts, in der die technische und wirtschaftliche Detailplanung erfolgt, bevor eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen wird.
„Der Schritt in die nächste Planungsphase beweist aufs Neue, dass Wintershall langfristig in Norwegen investiert. Nach Maria ist Skarfjell unsere zweite eigenoperierte Entwicklung auf dem norwegischen Kontinentalschelf. Wertvolle Erfahrungen und Ressourcen, die wir während des Maria-Projekts sammeln konnten, kommen nun zum Einsatz. Wintershall ist überzeugt, das wirtschaftlich effizienteste Entwicklungskonzept gewählt zu haben. Dabei arbeiten wir in den kommenden Monaten eng mit unseren Partnern zusammen, um das Skarfjell-Projekt voranzutreiben“, so Martin Bachmann, Wintershall-Vorstand für Exploration und Produktion in Europa und der Region Middle East. Das Feld Skarfjell befindet sich in der nordöstlichen Nordsee etwa 20 Kilometer südwestlich der von Engie betriebenen Plattform Gjøa und rund 130 Kilometer nordwestlich von Bergen. Es wird ein Fördervolumen von 60 – 140 Millionen Tonnen Öläquivalent erwartet.
Vorhandene Infrastruktur nutzen
Nach der vorgeschlagenen Planung würden die aus dem Skarfjell-Feld geförderten Kohlenwasserstoffe über zwei Installationen auf dem Meeresboden („subsea templates“) produziert und zur Gjøa-Plattform für die Aufbereitung und den anschließenden Export transportiert. Zur Aufrechterhaltung des Drucks in der Skarfjell-Lagerstätte sollen sowohl Lift-Gas als auch Wasser durch Gjøa zur Verfügung gestellt werden. „Das Erreichen dieses Entwicklungsstadiums hat eine gründliche technische und wirtschaftliche Prüfung verschiedener Szenarien für Skarfjell erfordert. Durch die gemeinsam mit unseren Lizenzpartnern getroffene Entwicklungsentscheidung sind wir überzeugt, das maximale Potenzial des Feldes auszuschöpfen. So kann Skarfjell für Wintershall, unsere Partner und die gesamte norwegische Gesellschaft substanzielle Erträge generieren“, ergänzt Bernd Schrimpf, Managing Director von Wintershall Norge. In einem nächsten Schritt werden nun mehrere Studien erstellt, bevor die finale Investitionsentscheidung getroffen und der Entwicklungsund Betriebsplan (PDO) beim norwegischen Ministerium für Erdöl und Energie eingereicht werden soll.
Über Skarfjell
Die im Jahr 2012 entdeckte Skarfjell-Lagerstätte befindet sich zum größten Teil in Produktionslizenz PL 418, mit einer möglichen Ausdehnung in Lizenz PL 378. Wintershall Norge AS (Betriebsführer) besitzt in PL 418 einen Anteil von 35 Prozent. Capricorn Norge AS (Cairn Energy PLC) und Bayerngas Norge AS halten jeweils 20 Prozent, Edison Norge AS 15 Prozent sowie DEA Norge AS 10 Prozent.
Die Wintershall Holding GmbH mit Sitz in Kassel ist eine 100-prozentige Tochter der BASF in Ludwigshafen und seit 120 Jahren in der Rohstoffgewinnung aktiv, mehr als 85 Jahre davon in der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas. Wintershall konzentriert sich bewusst auf ausgewählte Schwerpunktregionen, in denen das Unternehmen über ein hohes Maß an regionaler und technologischer Expertise verfügt. Dies sind Europa, Russland, Nordafrika, Südamerika sowie zunehmend auch die Region Middle East. Durch Exploration und Produktion, ausgewählte Partnerschaften, Innovationen und technologische Kompetenz will das Unternehmen sein Geschäft weiter ausbauen. Wintershall beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter aus 50 Nationen und ist heute der größte international tätige deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent.