
Wien, 14. Dezember 2016. Das österreichische Energieunternehmen OMV hat eine Einigung mit dem russischen Gaskonzern Gazprom über ein bindendes „Basic Agreement“ für die bereits im April vereinbarte Asset-Swap-Transaktion erzielt. Der Abschluss der Grundsatzvereinbarung wurde vom OMV Aufsichtsrats genehmigt. OMV-Vorstandsvorsitzender Rainer Seele und Gazprom-CEO Alexej Miller unterzeichneten den Vertrag in Wien in Anwesenheit des österreichischen Finanzministers Jörg Schelling und des stellvertretenden russischen Energieministers Anatolij Janowskij.
Der OMV-Konzern erhält eine 24,98-Prozent-Beteiligung an den Blöcken IV und V der Achimov-Formation des Urengoi-Erdgas- und Kondensatfelds in Westsibirien im Tausch gegen eine 38,5-Prozent-Beteiligung an der OMV (NORGE) AS. Die Swap-Transaktion soll nach derzeitigem Stand, abgesehen von möglichen Anpassungszahlungen bei Closing, ohne Barmittelab- bzw. -zuflüsse erfolgen. Die Transaktion wird zum 1. Januar 2017 wirksam.
Der Abschluss der Swap-Transaktion steht unter dem Vorbehalt einer finalen Einigung über die Transaktion, aufsichtsrechtlicher Genehmigungen sowie weiterer Organbeschlüsse. Mit der Unterfertigung der finalen Transaktionsdokumente wird bis Mitte 2017 gerechnet.
Die Swap-Transaktion erhöht die Reserven von OMV entsprechend des Produktionsanteils an Achimov IV/V bis zum Vertragsende 2039 um ungefähr 560 Millionen Barrel Öläquivalent („boe“ ). Die Produktion soll 2019 starten und 2025 ein Plateau von mehr als 80.000 boe/Tag erreichen (Produktionsanteil von OMV). Der Anteil von OMV an den Gesamtinvestitionen soll ungefähr 0,9 Milliarden Euro im Zeitraum von 2017 bis 2039 betragen.
Das norwegische Vermögensportfolio der OMV Tochtergesellschaft OMV (NORGE) AS besteht aus 32 Lizenzen. Bei fünf Lizenzen ist OMV Betriebsführer. Die Produktion in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 belief sich auf 67.000 boe/Tag. OMV wird die Tochtergesellschaft OMV (NORGE) AS und die Reserven weiterhin voll konsolidieren.
Verschiedene Medien berichten, dass der Deal noch an der Erlaubnis der norwegischen Behörden scheitern könnte. Sie beziehen sich dabei auf eine Äußerung von Gazprom-Vizechef Alexander Medwedjew gegenüber Reuters vom September dieses Jahres. Nun schreibt der österreichische Standard, das zuständige norwegische Öl- und Energieministerium ließ auf Anfrage wissen, man könne zu der Sache keinen Kommentar abgeben, da noch kein Genehmigungsantrag eingegangen sei.