Wie sind Sie zum Deutsch-Norwegischen Jugendforum gekommen?
Bereits während meines Studiums der Skandinavistik war ich für die norwegische Botschaft tätig. Als anlässlich des Staatsbesuchs des norwegischen Königspaares in Deutschland im Jahr 2007 eine Jugendinitiative zur Stärkung der deutsch-norwegischen Beziehungen entwickelt werden sollte, war ich von Anfang an an der Entwicklung und Gestaltung des Deutsch-Norwegischen Jugendforums beteiligt.
Wo liegen die Schwerpunkte der Arbeit des Jugendforums?
Das Deutsch-Norwegische Jugendforum versteht sich als Teil der auswärtigen Kultur- uns Bildungspolitik beider Länder. Ziel ist es, jungen Menschen die Sprache und Kultur des anderen Landes näher zu bringen. Persönliche Begegnung, Freude an Fremdsprachen, Ermunterung zur Teilnahme an Austausch in Schule und Studium sind nur einige Punkte, die uns wichtig sind.
Das Jugendforum feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Gab es besondere Höhepunkte in der Geschichte des Forums?
In diesem Jahr haben wir erstmals ein Projektcamp im Rahmen des Jugendforums durchgeführt, damit geben wir insbesondere unseren Alumni die Chance, sich weiter für die deutsch-norwegischen Beziehungen zu engagieren. So entstehen jetzt eine Deutsch-Norwegische Wörterbuchapp, eine Onlineplattform für Literatur oder eine neue Homepage für Schüleraustausch.
Natürlich sind wir auch immer froh, wenn durch die Anwesenheit von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft die Bedeutung unserer Arbeit unterstrichen wird. Daher hat uns die Teilnahme von Europaminister Michael Roth besonders gefreut.
Welche Vorhaben gibt es für die nächste Zeit?
Die Kinderjahre des Jugendforums sind geschafft, nun geht es uns darum, das Jugendforum für die nächsten Jahre fit zu machen. Dafür sind wir im engen Austausch mit Partnern, Sponsoren und Akteuren aus dem deutsch-norwegischem Umfeld. In diesem Zusammenhang nutzen wir auch unsere Beiratssitzungen als Plattform und Möglichkeit zum Netzwerken. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir für diese Arbeit auch weitere Institutionen und Firmen mit ins Boot holen könnten.
Sie arbeiten als Dolmetscherin – welche Auftritte oder Übersetzungsarbeiten haben Sie besonders beeindruckt?
Man sagt, dass es für den Dolmetscher nichts gibt, was uninteressant ist, und das stimmt auch. Insofern ist für mich die Bandbreite meiner Themenfelder das Faszinierende. Egal ob es um die schweren Einsätze bei der Berichterstattung über die erschütternden Anschläge vom 22. Juli geht, die Sitzung eines Euro-Betriebsrats oder die Trauung eines deutsch-norwegischen Paares, mit meiner Arbeit mache ich Verständigung und Begegnung auf Augenhöhe möglich.