
Berlin, 26. September 2016. Norwegen wünscht sich eine engere Partnerschaft mit Deutschland. In seinem Grußwort an die Teilnehmer des 20. Tourismusgipfels in Berlin sagte Manuel Kliese, Geschäftsführer D-A-CH und Niederlande der norwegischen Wirtschaftsförderung Innovation Norway: „Wir wollen die schon heute guten Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland auf noch mehr Ebenen fördern. Ein wachender Austausch über für beide Länder wichtige Zukunftsthemen liegt uns sehr am Herzen, der 20. Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft bietet dafür eine hervorragende Plattform.“
Die norwegische Wirtschaft befinde sich seit rund zwei Jahren in einem Umstellungs- und Diversifizierungsprozess, in dem vermehrt Alternativen zum Öl- und Gasgeschäft entwickelt werden. In diesem Zusammenhang werde dem Tourismus künftig eine noch größere Rolle zukommen. Vor allem Deutschland als mit Abstand größter Volumen- und Wachstumsmarkt spiele dabei eine Schlüsselrolle, so Kliese. So habe sich Norwegen beispielsweise bei der Digitalisierung, der Entwicklung nachhaltiger Tourismuskonzepte und der Nachfragestimulierung im ländlichen Raum erfolgreich Wettbewerbsvorteile erarbeitet, die auch für anders strukturierte Märkte wie Deutschland von Interesse seien.

Der Marktanteil deutscher Gäste beim Incoming-Tourismus in Norwegen beträgt 20 Prozent. Deutsche Urlauber bilden damit mit deutlichem Abstand die größte ausländische Touristengruppe. Im ersten Halbjahr 2016 lag der Zuwachs deutscher Urlauber in Norwegen bei zehn Prozent.
Auf dem Tourismusgipfel standen die Themen Terrorismusgefahr, transkultureller Dialog im Tourismus mit der arabischen Welt und Digitalisierung im Mittelpunkt der Diskussion. Der Tourismus könne dazu beitragen, den Menschen in ihren Heimatländern wieder wirtschaftliche Perspektiven bieten, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf viele Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern. In ihrer Rede vor den Teilnehmern der Konferenz betonte sie die Chancen eines nachhaltigen Tourismus für Entwicklungs- und Schwellenländer. Entwicklungshilfe sei viel zu lange als staatliche und karitative Angelegenheit angesehen worden, so die Kanzlerin. Gerade die Tourismusbranche zeige aber, dass es wichtig sei, den Menschen in ihrer Heimat eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten. Viele Flüchtlinge kämen aus afrikanischen Ländern zu uns. „Wir müssen den Menschen in ihren Heimatländern wieder wirtschaftliche Perspektiven bieten“, so Merkel. Der Tourismus könne dazu beitragen.
Die Tourismuswirtschaft stellt in Deutschland fast drei Millionen Arbeitsplätze bereit und trägt mit 4,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei. Damit befindet sich die Branche auf Augenhöhe mit der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau.
Innovation Norway war in diesem Jahr Sponsor des „Berliner Abends“ des Tourismusgipfels. Neben einem Buffet mit norwegischen Spezialitäten boten die Gastgeber auch Bier aus der Brauerei Macks Ølbryggeri in Tromsø, die nördlichste Brauerei der Welt, wie Manuel Kliese erklärte.