
Mit knapp 151.000 Neuzulassungen hat sich der norwegische Pkw-Markt 2015 um gut 4% belebt. Der Lkw-Absatz ging dagegen um fast 5% zurück, der von Bussen um 4%. Wagen mit Elektroantrieb erfreuen sich dank staatlicher Anreize großer Beliebtheit: 2015 wurden knapp 26.000 dieser Fahrzeuge neu registriert, was ein Plus von nahezu 43% gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Die Förderung von Elektroautos wird künftig sukzessive zurückgeführt. Ab 2025 will die Regierung keine Pkw und Kleintransporter mit Verbrennungsmotor mehr neu zulassen. Nur noch Elektro- und Wasserstoffantrieb sollen dann erlaubt sein. Für den Schwerverkehr sollen indes etwas weniger strenge Regelungen gelten. Bis Redaktionsschluss beriet das Parlament noch über die Vorschläge. 2016 könnten die Pkw-Neuzulassungen insgesamt stagnieren.
2015 importierte Norwegen Kraftfahrzeuge im Wert von 7,0 Milliarden Euro, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 12 Prozent. Deutschland lieferte im ersten Halbjahr 2016 Kraftfahrzeugen im Wert von 1,09 Milliarden Euro nach Norwegen. Kfz stehen an der Spitze der deutschen Lieferungen, noch vor Maschinen und Ausrüstungen.

Der bedeutendste Komponenten-Hersteller Norwegens ist Kongsberg Automotive mit Tochterunternehmen in Bayern und Nordrhein-Westfahlen. Das Unternehmen Paxster in Borgenhaugen stellt E-Mopeds her, die von der norwegischen Post für die Zustellung genutzt werden. Bei der Eröffnung der Fabrik im April dieses Jahres war unter anderem Norwegens Premierministerin Erna Solberg anwesend. Einige dieser Fahrzeuge fahren in Sachsen für die DDV Mediengruppe, Dresden, zur Post- und Zeitungszustellungen.
Die norwegische Post, Posten Norge, hat mit mehr als eintausend Elektrofahrzeugen die größte Flotte an Elektroautos im Lande. Das Unternehmen nutzt die Zweisitzer zur Zustellung. Renault und Nissan sind die größten Zulieferer.
Quelle: Wirtschaftstrends zur Jahresmitte, gtai/destatis/BusinessPortal Norwegen